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Die Knochenmark­entnahme

Eine der beiden Methoden zur Entnahme von Stammzellen ist die Knochenmarkentnahme. Obwohl die Knochenmarkentnahme nur noch in 10% der Stammzellspenden zur Anwendung kommt, wird meist an sie gedacht.

Knochenmarkentnahme

Die Vorbereitung auf die Knochenmarkentnahme

Früher die einzige Möglichkeit zur Stammzellenspende, ist die Knochenmarkentnahme heute mit nur noch 10% weitestgehend von der peripheren Stammzellspende verdrängt worden. Ist ein passender Empfänger deiner Stammzellen gefunden, erfolgt im ersten Schritt natürlich, wie auch bei der peripheren Stammzellspende, ein Aufklärungsgespräch. In dem Gespräch erklärt dir ein Arzt nochmals alles rund um die Stammzellenspende, die Knochenmarkentnahme und den Ablauf der Knochenmarkentnahme. Außerdem führen wir natürlich einen kompletten Check durch, um sicher zu gehen, dass du auch fit für eine Knochenmarkentnahme bist. Wir möchten auf dich als Stammzellenspender während der gesamten Stammzellenspende genauso achten wie auf unsere Stammzellempfänger.

Ist klar, dass eine Knochenmarkentnahme bei dir unbedenklich ist, wird der Termin für die Knochenmarkentnahme festgelegt. Das ist meistens innerhalb der nächsten drei bis vier Wochen der Fall. Vor der Knochenmarkentnahme solltest du auf die gleichen Punkte achten wie vor jeder anderen OP mit Vollnarkose auch. Beispielsweise darfst du vor der Operation keinen Alkohol trinken. Auch essen solltest du in den sechs Stunden vor der OP nichts mehr. Das sind nur zwei Punkte, aber dein Arzt wird dich vorab auch genauer dazu aufklären.


Der Ablauf der Knochenmarkentnahme

Die Knochenmarkentnahme erfolgt in einer Operation mit Vollnarkose. Zu Beginn der Operation wirst du auf den Bauch gelegt. So haben die Ärzte den besten Zugang zu deinem Beckenkamm, aus dem das Knochenmark entnommen wird. Für die Entnahme des Knochenmarks kommt eine Hohlnadel zum Einsatz. Man nennt das auch die Punktion des Beckenkamms. Mithilfe der Punktionsnadel wird aus deinem Beckenkamm 0,5 bis 1,5 Liter Knochenmarkblut abgesaugt. Wie viel Knochenmarkblut entnommen wird, hängt von deinem Gewicht und der für den Empfänger angeforderten Zellzahl ab. Eine Menge von 1,5 Litern Knochenmarkblut wird dabei niemals überschritten. Das entspricht ungefähr 5% deines gesamten Knochenmarks. Die gesamte OP dauert in etwa eine Stunde. Nach zwei bis vier Wochen hat sich dein entnommenes Knochenmark wieder neu gebildet. Bei jeder Operation mit Vollnarkose gibt es ein paar Risiken, so auch bei der Knochenmarkentnahme. Diese sind heutzutage aber sehr gering.

Häufig wird Knochenmark auch mit Rückenmark verwechselt. Deswegen möchten wir dir an dieser Stelle nochmal sagen, dass Knochenmark und Rückenmark nichts miteinander zu tun haben. Knochenmark ist ein blutbildendes Gewebe und kommt in einigen Knochen vor. Rückenmark liegt im Wirbelkanal und ist Teil des Nervensystems. Während Knochenmark transplantiert werden kann, kann Rückenmark nicht transplantiert werden.


Nach der Knochenmarkentnahme

Nach der Knochenmarkentnahme wirst du in ein Aufwachzimmer gebracht. Wundere dich nicht, wenn du aufwachst und etwas unter dir spürst. Das sind kleine Sandsäckchen, die unter die punktierten Stellen gelegt werden. Diese Sandsäckchen kommen nach der Knochenmarkentnahme zum Einsatz, damit die Stellen der Punktion abgedrückt werden.

Du bekommst keine strenge Bettruhe, sondern darfst schon am gleichen Tag wieder aufstehen. Trotzdem wirst du nach einer Knochenmarkentnahme ein bis zwei weitere Nächte zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben.

Teilweise kommt es nach einer Knochenmarkentnahme zu einem Gefühl wie bei Muskelkater oder einer Prellung an der Entnahmestelle. Die Schmerzen werden nur wenige Tage anhalten. Hast du Schmerzen, kannst du aber auch Schmerzmittel nehmen.


Danke für deine Stammzellenspende!

Wir sind sehr dankbar, wenn du uns im Kampf gegen den Blutkrebs unterstützt! Möchtest du keine Stammzellen spenden, kannst du uns auch mit einer Geldspende unter die Arme greifen. Wir sind auf finanzielle Hilfe angewiesen, da die Typisierung und die Aufnahme in die Spenderkartei weder von der Krankenkasse noch von Bund oder Ländern übernommen werden. Lass uns gemeinsam zum Lebensretter werden.


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